Eine Klientin träumte nach ihrer systemischen Aufstellung in der Gruppe:
"Am Jungfernstieg lagen viele wilde, eingefrorene Tiere. Sie tauten langsam auf. Löwen, Tiger, Bären ... Polizei und Feuerwehr waren schon da, um die Tiere zu retten, damit ihnen beim Auftauen nichts passiert. Ich wollte ein Pferd mit einem Apfel füttern. Aber noch konnte es ihn nicht nehmen, es musste erst noch weiter auftauen."
Wenn der Mensch von einer Situation absolut überfordert ist, entscheidet das autonome Nervensystem für ihn: Flucht- oder Angreif-Reflex. Geht weder weglaufen noch sich verteidigen, erstarrt man. Dieser Totstellreflex, ein Einfrieren, hilft, körperliche oder seelische Schmerzen auszublenden. Aber gleichzeitig bleibt die Ladung möglicher Ausweich- oder Angriffsbewegungen im Körper gebunden. Tiere schütteln normalerweise solche Ladungen nach dem "Auftauen" einfach ab und erleben keine Traumatisierung. Wir Menschen können das meist nicht so einfach und erleben uns oft in Situationen von Panik oder Erstarrung, ohne die Zusammenhänge verstehen zu können.
Somatic Experiencing (SE) hilft, behutsam eine Verbindung herzustellen zwischen den erstarrten unerträglichen Gefühlen, die in engen, eingefrorenen Bereichen des Körpers zu spüren sind, und den weiten stabilen Bereichen des Körpers, in denen man sich wohl und sicher fühlt.